Schulterengpass-Syndrom (Impingement)

Das Schulterengpass-Syndrom (englisch impingement) bezeichnet einen schmerzhaften Zustand am Schulterdach, unter dem es zu einem «Einklemmen» der oberen Sehne der Rotatorenmanschette kommt. Oft wird es von einer Schleimbeutel-Entzündung begleitet.

Anatomie des Schultergelenks

Weil die Schulter (anders als die Hüfte) keine knöcherne Stabilität hat, braucht sie Muskeln, Sehnen und Bänder, die das Gelenk zusammenhalten. Die obere Sehne muss dabei in ihrem Verlauf vom Schulterblatt zum Oberarmkopf unter dem Schulterdach hindurch gehen, um über den Oberarmkopf auf seine Aussenseite zu ziehen, wo sie am Knochen festgemacht ist. Es besteht eine anatomische Enge mit nur ca. 12 mm Durchlass zwischen dem Schulterdach oben und dem Oberarmkopf unten. Zwischen der Sehne und dem Schulterdach liegt ein Schleimbeutel, der die Sehne vor dem harten Knochen schützen soll.

Ursachen

Auch am Schultergelenk gibt es Alterungs-Prozesse, die das Gelenk verändern. Es gibt verschiedene Ursachen, die zu einem Impingement-Syndrom führen können.

Am Knochen des Schulterdaches oder des Schulter-Eck-Gelens kann ein Überbein wachsen und die Sehne darunter bedrängen. Ein Schleimbeutel kann entzünden und dadurch anschwellen, wo durch er der Sehne den Platz wegnimmt. Auch kann die Sehne selbst durch Überlastung oder einen Unfall anschwellen und am Schulterdach reiben. Und schliesslich kann es auch sein, dass die funktionelle Steuerung der Muskulatur nicht mehr richtig funktioniert, so dass der Oberarmkopf beim Bewegen nicht korrekt im Gelenk geführt ist. Durch die erhöhte Lage verkleinert er den Platz der Sehne.

Symptome

Das Engpass-Syndrom ist schmerzhaft. Es verursacht oftmals bewegungsabhängige Schmerzen beim Anheben des Armes, wenn man z.B. das Garagenticket aus dem Automaten nehmen will oder die Wäsche aufhängen möchte. Schmerzen können aber auch im Ruhezustand auftreten, besonders dann, wenn eine Entzündung vorhanden ist. Diese können dann auch den Schlaf beeinträchtigen. Auf der betroffenen Seite liegen ist dann meist nicht mehr möglich.

Diagnose

Zunächst braucht es eine Befragung und Untersuchung durch den Spezialisten, denn oftmals sind weitere Probleme vorhanden oder die Sehne der Rotatorenmanschette ist bereits gerissen. Das Röntgenbild zeigt die Stellung der Knochen im Gelenk und auch mögliche Verkalkungen. Fast immer kommt das MRI zum Einsatz. Es zeigt die wichtigen Weichteile der Schulter, wie die Sehnen und die Schleimbeutelentzündung, aber auch den Zustand der Muskeln.

Konservative Behandlungsmethoden

In vielen Fällen kann man konservativ behandeln. In erster Linie werden die Schulterschmerzen mit Schmerzmittel behandelt und danach werden korrekte und schonende Bewegungsabläufe in der Physiotherapie erlernt. Gelegentlich sind die Schmerzen aber so stark, dass sie mit Kortison Infiltrationen behandelt werden müssen.  

Operative Behandlungsmethoden

Die Operationen an der Schulter haben sich dank der minimal invasiven Gelenkspiegelung (Arthroskopie) enorm entwickelt und viele Schulterprobleme konnten dank der Arthroskopie besser verstanden und behandelt werden. Auch für das Impingement-Syndrom wird oftmals diese Methode verwendet. Bei der Operation des Schulterengpass-Syndrom wird das einengende Überbein am Schulterdach abgetragen und der oft entzündete Schleimbeutel entfernt. Häufig muss auch die Sehne wieder an den Knochen fixiert werden. Es kommt vor, dass zusätzlich das Schulter-Eck-Gelenk abgetragen werden muss. Wenn nur der Schulterengpass behandelt wird, dann ist die Operation nicht sehr aufwendig. Der Arm ist schnell wieder belastbar und die Physiotherapie für die Rehabilitation dauert nicht sehr lange. Wenn hingegen eine Sehne am Knochen fixiert werden muss, dann braucht es im Anschluss 6 Wochen Schonung (aber keine Ruhigstellung). Die Rehabilitations-Therapie dauert hier einige Monate. Für den Körper insgesamt sind die Operationen nicht belastend.

Erfolgsaussichten

Die allermeisten Patienten, die korrekt diagnostiziert und operiert werden, sind über viele Jahre beschwerdefrei oder beschwerdearm. Es kann sein, dass die Funktion der Schulter ein wenig eingeschränkt bleibt, zum Beispiel bei belastenden Überkopf-Arbeiten. Auch die Kraft ist im direkten Vergleich zur Gegenseite manchmal etwas reduziert, aber der Arm ist deutlich beweglicher und kräftiger als vor der Operation. Die Impingement-Operation lindert Beschwerden über Jahre hinweg. Dennoch schützt diese Operation nicht vor degenerativen Prozessen, die dem Schultergelenk zusetzen können.

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PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer ist ein erfahrener Facharzt FMH für Orthopädie und Unfallchirurgie.

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PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer

PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer

Facharzt FMH für Orthopädie und Unfallchirurgie. Spezialgebiete: Knie-, Hüft- und Fusschirurgie.

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