Frozen Shoulder (Schultersteife)
Zuerst verspürt man Schmerzen und plötzlich kann man die Schulter nicht mehr bewegen. Es gibt verschiedene Gründe, warum eine Schulter schmerzhaft werden kann, einer davon ist die «Frozen Shoulder» - die Gelenksteife bzw. Schultersteife. Davon sind rund 5 bis 10% der Bevölkerung betroffen.
Die Gelenkkapsel
Jedes Gelenk ist umgeben von einer Kapsel. Sie hält das Gelenk zusammen und in ihr verlaufen in den meisten Fällen die Bänder, die die Kapsel zusätzlich verstärken. Ihre Innenseite ist mit der Synovia ausgekleidet, der Innenhaut, die die Gelenkflüssigkeit produziert und dadurch das Gelenk ernährt. Reizzustände der Kapsel können sehr schmerzhaft.
Der Verlauf
Bei der Frozen Shoulder oder Arthrofibrose schwillt die Gelenkkapsel entzündlich an und das Schultergelenk wird zunehmend unbeweglich. Die Krankheit passiert 3 Stadien:
- Beim «Einfrieren» ist das Gelenk zunächst vor allem sehr schmerzhaft. Die Beweglichkeit ist aber noch erhalten. Nächtliche und Dauerschmerzen plagen sehr, Belastungsschmerzen, typischerweise bei unwillkürlichen Bewegungen kommen dazu.
- «Gefroren» ist das Gelenk, wenn es nicht mehr beweglich ist. Der Grad der Steifigkeit ist unterschiedlich, kann aber erheblich sein. Manchmal geht er soweit, dass man mit dem Arm kaum noch essen, geschweige denn sich kämmen kann. Glücklicherweise lassen die Schmerzen nach.
- Beim «Auftauen» lassen die Schmerzen weiter nach und die Beweglichkeit kommt langsam zurück. Diese Phase kann sich über einige Monate erstrecken. Verläufe von einem Jahr und mehr sind nicht selten.
Ursachen
Obwohl die Krankheit sehr häufig ist, ist die eigentliche Ursache nicht bekannt. Als Auslöser kommen frühere Unfälle mit Verletzung der Schulter, Operationen und die Ruhigstellung des Gelenks infrage. Es gibt aber auch ein gehäuftes Auftreten bei verschiedenen Krankheiten wie zum Beispiel Diabetes, neurologische Krankheiten, Schilddrüsenerkrankungen und Arteriosklerose. Auch ein Befall beider Seiten ist möglich.
Konservative Behandlungsmethoden
Glücklicherweise geht die Frozen Shoulder (Adhäsive Kapsulitis) von alleine vorüber. Die Frage ist, wie lange es dauert und wie sehr man darunter leidet. Eine Standardbehandlung gibt es nicht. Eine grosse Studie aus Frankreich mit 235 Patienten untersuchte sechs verschiedene Behandlungsformen auf ihre Wirksamkeit und kam zum Schluss, dass die Physiotherapie mit täglichem Übungsprogramm zu Hause und Schmerzmitteln die effektivste Behandlung darstellt.
Weiter kann Kortison zum Einsatz kommen. Es hemmt die Entzündung der Gelenkkapsel und führt so zu einer raschen Schmerzlinderung. Auf die Beweglichkeit hat es weniger Einfluss. Als Tablette verabreicht sollte man es wegen den Nebenwirkungen nicht allzu lange geben. Als Spritze ins Gelenk wirkt es am Ort und hat kaum Nebenwirkungen.
Operative Behandlungsmethoden
Auch eine Operation ist denkbar. Man kann die Gelenkkapsel aufschneiden und so das Gelenk wieder mobil machen. Diese Operation wird heute arthroskopisch, also mit der Schlüssellochchirurgie durchgeführt. Dabei können die wichtigen Sehnen der Rotatorenmanschette geschont werden. Wichtig ist ein sehr gutes und intensives Rehabilitationsprogramm nach der Operation, damit die Kapsel nicht wieder vernarbt und die Schulter erneut steif wird. Früher hatte man unter Narkose die Schulter bewegt und so die Kapsel aufgerissen. Weil es dabei auch mal zu Knochenbrüchen kam, sollte diese Methode nicht mehr angewandt werden.
Erfolgsaussichten
Wichtig ist in allen Fällen, dass Sie die richtige Betreuung haben. Denn die Krankheit ist langwierig, stark einschränkend und die Rehabilitation oft in ihrer Langsamkeit frustrierend. Ihr Arzt und Ihr Therapeut müssen das wissen, auf Sie eingehen und die nötige Geduld und den Durchhaltewillen in der Therapie haben.
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PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer ist ein erfahrener Facharzt FMH für Orthopädie und Unfallchirurgie.
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PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer
Facharzt FMH für Orthopädie und Unfallchirurgie. Spezialgebiete: Knie-, Hüft- und Fusschirurgie.