Künstliches Kniegelenk | Knieendoprothese
Leiden Sie unter starken Knieschmerzen aufgrund der Arthrose im Kniegelenk und ist Ihre Lebensqualität dadurch massiv eingeschränkt? Überlegen Sie, ob eine Knieprothese der richtige Schritt für Sie ist? Wir verstehen, dass diese Entscheidung von grosser Bedeutung ist.
Bei Ortho am See begleiten wir Sie von der Diagnose bis zur Rehabilitation. Wir informieren Sie umfassend über den Eingriff, die verschiedenen Prothesentypen und die Nachsorge, damit Sie sich sicher und gut betreut fühlen.
Wenn alle konservativen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind, setzen wir auf moderne minimalinvasive Verfahren und hochwertige Knieprothesen, um Ihnen eine schnelle Genesung und optimale Ergebnisse zu ermöglichen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Einsatz einer Knieprothese?
Empfehlung von PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer
Welche Methode eignet sich am besten?
Es gibt heute verschiedene Techniken. Wir setzen auf die Kombination der bewährten und schonenden weichteilorientierten Methode mit Augmented Reality-Technik (auf Deutsch erweiterte Realität).
Augmented Reality-Technik
Mit Augmented Reality (AR) kann der Chirurg über eine spezielle Brille die Realität in Echtzeit sehen. Dabei sieht er das Kniegelenk, das operiert werden soll, und zusätzlich eine virtuelle Darstellung der Beinachse sowie die Ausrichtung der Gelenkflächen des künstlichen Kniegelenks. Diese Daten helfen ihm, das neue Kniegelenk so einzusetzen, dass es in Streckung und Beugung optimal zur individuellen, natürlichen Beinachse passt. Ohne die AR-Brille wären diese Informationen für den Chirurgen nicht sichtbar, da sie durch die Haut und das umliegende Gewebe verdeckt sind.
Mit der Kombination der weichteilorientierten Technik und der AR-Technik können wir das neue künstliche Kniegelenk noch genauer und physiologischer platzieren, was zu einer besseren Beweglichkeit, mehr Stabilität und weniger Schmerzen im operierten Kniegelenk führt. Mit Augmented Reality erreichen wir eine noch bessere Individualisierung bei der Implantation des künstlichen Kniegelenks. Wir überlassen die Operation nicht einer Maschine, sondern immer noch dem Chirurgen und verbessern so dessen Präzision. Die Erfahrung und das Können des Chirurgen sind also weiterhin wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Operation.
Mehr zur Augmented Reality-Technik lesen Sie in unserem Fachartikel.
Weichteilorientierte Methode
Im Gegensatz zur achsenorientieren Methode, bei denen mithilfe des Computers oder mit Schnittschablonen darauf geachtet wurde, dass die Ober- und Unterschenkelachse im Lot stehen, wird bei der weichteilorientierten Methode während der Operation die Kraft des Innen- und Aussenbands in gebeugter und gestreckter Stellung mit einem speziellen Weichteildruckmessgerät ermittelt. Vernarbte Seitenbänder werden so lange gelöst, bis das betroffene Knie bei gleicher Kraftanwendung auf das Innen- und Aussenband wieder gerade steht.
Dadurch ist es möglich, den künstlichen Kniegelenk-Oberflächenersatz an die unterschiedlichen krankheitsbedingten Veränderungen des Kniegelenks individuell anzupassen. Erst wenn die Seitenbänder ausgeglichen sind und dabei das Bein gerade ist, wird der Oberflächenersatz, der nun den «neuen Knorpel» bildet, eingesetzt. Dadurch wird sichergestellt, dass der neue, künstliche Kniegelenk-Oberflächenersatz gleichmässig belastet wird.
Unsere weichteilorientierte Methode kommt bei folgenden Eingriffen zum Einsatz:
- Teilweiser Oberflächenersatz (Schlittenprothese, Kniescheiben-Gleitlagerersatz) : Nur eine Hälfte der Gelenkfläche muss ersetzt werden, dabei bleiben die eigenen Kreuzbänder erhalten
- Kompletter Oberflächenersatz (Knieprothese): Das ganze Gelenk muss ersetzt werden
- Revisionsprothese (Gekoppelte / Geführte Knieprothese, Kompletter Kniegelenksersatz): Die Seitenbänder funktionieren nicht mehr, die Knochenqualität ist schlecht (Osteoporose); bei erheblichen Fehlstellungen oder als Ersatz einer bestehenden Prothese
Teilweiser Oberflächenersatz
Die unikondyläre Endoprothese – auch Schlittenprothese oder Teilprothese genannt – kommt zum Einsatz, wenn nur eine Hälfte der Gelenkfläche erkrankt ist und das Kniegelenk keine ausgeprägte Fehlstellung (O-Bein, X-Bein) aufweist. Die gesunden Teile des Gelenks bleiben bestehen.
Eine Sonderform davon ist die patellofemorale Endoprothese (Kniescheiben-Gleitlagerersatz). Dieses Implantat wird verwendet, wenn nur das Gleitlager zwischen Oberschenkelknochen und Kniescheibe ersetzt werden muss. Falls die Arthrose auf der Kniescheibenrückfläche fortgeschritten ist, muss diese durch einen entsprechenden Ersatz aus Kunststoff ersetzt werden. In diesem Fall spricht man von einem Kniescheiben-Rückflächenersatz.
Kompletter Oberflächenersatz (Knieprothese)
Ein kompletter Oberflächenersatz wird implantiert, wenn das ganze Gelenk ersetzt werden muss, das heisst, wenn die gesamte Gelenkfläche am Unter- und Oberschenkelknochen zerstört ist. Die Seitenbänder, die der Erhaltung des natürlichen Bewegungsablaufs dienen, bleiben bestehen.
Revisionsprothese (Gekoppelte/Geführte Knieprothese)
Die gekoppelte Knieprothese (Revisionsprothese, Kompletter Kniegelenksersatz) wird verwendet, wenn die Seitenbänder nicht mehr funktionieren, die Knochenqualität (Osteoporose) ungenügend ist oder bei erheblichen Fehlstellungen des Kniegelenks (O-Bein, X-Bein). Gekoppelt bedeutet, dass die Oberschenkel-Komponente mit der Unterschenkel-Komponente fest verbunden ist. Darum braucht dieses System die Seitenbänder nicht mehr.
Welche Knieprothese ist die Beste?
Welche Art von Knieprothese sich im individuellen Fall am besten eignet, wird im Rahmen der Voruntersuchungen geklärt. Die genauen Verhältnisse im Gelenk werden aber erst während des Eingriffs vollständig sichtbar werden. Es ist also möglich, dass zu diesem Zeitpunkt Abweichungen vom regulär besprochenen Operationsverlauf auftreten können.
Gibt es Prothesen für Allergiker?
Normale Knieprothesen bestehen aus Edelstahl, einer Legierung aus einem Gemisch von Kobalt, Chrom, Molybdän und Nickel. Einige Leute haben eine bekannte Allergie gegen diese Komponenten oder können im Laufe der Zeit eine entwickeln. Um dem vorzubeugen, verwenden wir nach Möglichkeit körperverträgliche Implantate, sog. Allergie-Prothesen. Diese sind unter anderem mit Titan besprüht, was die Oberfläche des künstlichen Gelenks noch glatter macht. Die Folgen sind weniger Abnutzung sowie bessere Gleitfähigkeit des künstlichen Gelenks. Zusätzlich verhindert die Titanbeschichtung, dass sich mögliche Allergene, wie z. B. Nickel, aus dem Metall lösen können. Folglich haben wir so weniger Reizung des Gewebes, weniger Schmerzen sowie eine längere Haltbarkeit des künstlichen Gelenks. Die Komponenten des Meniskusersatzes (Inlay) sowie der Ersatz der Kniescheibenrückfläche bestehen aus Kunststoff (ultrahochmolekularem Polyethylen).
Wie lange hält eine Knieprothese?
Auch wenn man sich wünscht, dass das neue Knie ein Leben lang halten soll, muss man sich bewusst sein, dass das künstliche Kniegelenk immer eine Lösung auf Zeit ist: nicht wegen der Prothese an sich, aber weil der Alterungsprozess fortschreitet und einen wesentlichen Einfluss auf die Stabilität des künstlichen Gelenks haben kann.
Heute geht man von einer durchschnittlichen Lebensdauer einer Prothese von mind. zehn bis fünfzehn Jahren aus. Zwar müssen Patienten, die bereits in jungem Alter ein künstliches Kniegelenk erhalten haben, im späteren Leben mit einer weiteren Austausch- oder Revisionsoperation rechnen. Dies ist jedoch in Anbetracht des bemerkenswerten Fortschritts, sowohl in der Operationstechnik als auch bei der Entwicklung von neuen künstlichen Gelenken, sehr gut möglich.
Die Lebensdauer eines künstlichen Kniegelenks kann durch viele Faktoren negativ beeinflusst werden. Diese führen schliesslich zu einer Lockerung des künstlichen Kniegelenks mit dadurch verbundenen zunehmenden Belastungsschmerzen und einer Gangunsicherheit. Dies erfordert im fortgeschrittenen Stadium eine Revision der Prothese.
Häufigste Einflussfaktoren der Prothesen-Lebensdauer
Belastung
Mechanische Ursachen, die die Lebensdauer eines künstlichen Gelenks negativ beeinflussen, sind die Mehrbeanspruchung des Gelenks sowie eine Verschlechterung der ursprünglichen Verankerung des Gelenks im Knochen. Bei der Überbeanspruchung des Gelenks spielt die eigene Aktivität eine entscheidende Rolle. Je aktiver und vor allem je mehr gelenkbelastende Sportarten man ausübt, desto mehr wird die Verankerung der Unterschenkelkomponente vom künstlichen Gelenk belastet. Eine Überbeanspruchung kann auch durch nicht optimale Platzierung des künstlichen Gelenks eintreten. Des Weiteren kann sich die ursprüngliche Verankerung des künstlichen Kniegelenks im Knochen durch Zunahme der Osteoporose langsam verschlechtern oder durch einen Knochenbruch aufgrund eines Sturzes schnell verschlechtern. Beides führt zu einer Lockerung des künstlichen Kniegelenks.
Infektionen
Diese führen zu einer Aktivierung des Immunsystems mit Entzündung und Schwächung der Verankerung. Infektionen können während des ganzen Lebens das künstliche Kniegelenk bedrohen. Bakterien können über Wundverletzungen der Haut oder der Schleimhaut sowie durch Lungen- oder Blaseninfektionen usw. in die Blutbahn gelangen und sich am künstlichen Kniegelenk niederlassen. Dort vermehren sie sich und führen zu einer Infektion. Das Heimtückische daran ist, dass man eine solche Infektion häufig erst nach einer längeren Zeit bemerkt. Sie manifestiert sich v. a. durch starke Schmerzen und eine Schwellung.
Allergien
Eine Allergie kann sich im Laufe des Lebens entwickeln: Das Immunsystem wehrt sich gegen das Fremdmaterial, das aus Edelstahl besteht (Nickel, Chrom, Kobalt und Molybdän), oder dessen Knochenleim (Zement). Dieses führt zu einer nicht-infektiösen Entzündung des künstlichen Gelenks mit resultierender Lockerung des Gelenks.
Neu auftretende Belastungs- und Bewegungsschmerzen im künstlichen Kniegelenk, die nach kurzer Zeit nicht abklingen, sollten unbedingt durch einen erfahrenen Kniespezialisten abgeklärt werden.
Wie verläuft eine Knieprothesen-Operation?
Der Eingriff hängt davon ab, ob es sich um eine Teilprothese, einen kompletten Ersatz oder eine Revision handelt. Der Operaftionsvorgang ist jedoch ähnlich. Zuerst werden die erkrankten Knochen- und Gewebeteile entfernt und der verbleibende Knochen so geformt, dass die Prothesenteile exakt passen und fixiert werden können. Wir verzichten während der meisten Zeit auf eine Blutsperre. Die Blutsperre ist eine aufblasbare Manschette, die um den Oberschenkel angelegt wird und mit deren Hilfe der Blutfluss am Bein unterbrochen wird. Durch den Verzicht können Blutungen besser kontrolliert und das Gewebe geschont werden. Dies verbessert die Wundheilung und reduziert das Risiko eines Infektes. Die Blutsperre wird nur beim Einzementieren des künstlichen Gelenks verwendet, um einen optimalen Kontakt zwischen Knochen, Zement und künstlichem Gelenk zu gewährleisten.
Welche Anästhesieformen sind möglich?
Wir können eine Knieoperation in Vollnarkose (Allgemeinanästhesie), in Regional- oder Leitungsanästhesie (rückenmarksnahe oder lokale Anästhesien) oder in Kombinationsformen anbieten. Welche Anästhesie die für Sie geeignete ist, besprechen Sie vor der Operation mit dem Anästhesisten.
Risiken und Komplikationen der Operationen
Die orthopädische Chirurgie hat in den vergangenen Jahrzehnten grosse Fortschritte gemacht. Wenn von einem erfahrenen und jahrelang geschulten Orthopäden ausgeführt, sind Knieoperationen heute Routineeingriffe. Der Patient muss sich also nicht vor einer Operation fürchten. Auch die Anästhesie hat sich weiterentwickelt und ermöglicht heute sehr gut verträgliche und sichere Narkosen, auch bei langen Eingriffen.
Jede Operation birgt Risiken. Zu diesen zählen u. a. allgemeine Komplikationen wie: Infektionen, Wundheilungsstörungen, Blutergüsse und Nachblutungen, Thrombosen, Verletzungen von Nerven, Gefässen oder anderen anatomischen Strukturen, Verklebungen, übermässige Bildung von Narbengewebe mit Minderung der Beweglichkeit und Funktion des Kniegelenks sowie Restschmerzen. Spezielle Komplikationen wie Knochenbrüche, Allergie, Zunahme der Arthrose hinter der Kniescheibe, nicht optimale Platzierung der künstlichen Komponenten, falsche Führung der Kniescheiben usw. werden mit Ihnen im Rahmen eines ausführlichen Aufklärungsgesprächs besprochen.
Bei einem Ersteingriff sind die Risiken klein, nehmen dann aber mit jeder weiteren Operation am Knie zu. Eine Komplikation kann dazu führen, dass Sie nochmals operiert werden müssen. In einer guten Klinik stehen Sie unter engmaschiger Kontrolle, sodass auch bei Komplikationen rasch reagiert werden kann.
Kosten und Kostenübernahme
Die Kosten einer Knieoperation sind von verschiedenen Faktoren abhängig, hauptsächlich von der Dauer und Komplexität des Eingriffs und vom Umfang des zu implantierenden Materials. In der Regel übernimmt die Krankenkasse die vollen Kosten, sofern Sie über die entsprechende Versicherung verfügen. Für eine Behandlung in unserem Fachzentrum wird eine Zusatzversicherung (privat oder halbprivat) benötigt.
Ob ein anschliessender Reha-Aufenthalt ebenfalls von der Krankenkasse übernommen wird, muss mit dieser idealerweise schon vor der Operation geklärt werden.
Will man die Operation selbst finanzieren, stellen wir auf Wunsch und nach einer eingehenden Untersuchung gerne einen Kostenvoranschlag zusammen. Dies gilt insbesondere auch für ausländische Patienten.
Erfahrungsbericht
Interview mit Herrn Luchsinger zum Einsatz eines künstlichen Kniegelenks durch PD Dr. med. Oberholzer.
Beratungstermin vereinbaren
Wir gewährleisten eine rasche, fachlich kompetente Abklärung und Beratung sowie eine Behandlung nach den modernsten Möglichkeiten.
PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer ist ausgewiesener Experte für Kniebeschwerden und verfügt über grosse Erfahrung auf dem Gebiet des künstlichen Kniegelenks.
Buchen Sie Ihren Termin hier online direkt online oder rufen Sie uns an: +41 44 388 16 16. Gerne dürfen Sie bei uns auch eine Zweitmeinung einholen.
Für eine Konsultation in unserem Fachzentrum ist eine allgemeine schweizerische Versicherung (Krankenkassen-Grundversicherung) ausreichend.


Knieprothesen-Einsatz mithilfe von Augmented Reality-Technik

Knorpelunterstützende Medikamente

PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer
Facharzt FMH für Orthopädie und Unfallchirurgie. Spezialgebiete: Knie-, Hüft- und Fusschirurgie.
Expertise
Expertise in Knie-, Fuss- und Hüftchirurgie mit mehr als 20 Jahren Erfahrung.
Innovation
Innovative und modernste Therapien gepaart mit bewährten Methoden und hochwertige Implantate für beste Qualität und höchste Sicherheit.
Individuell
Umfassender und individueller Behandlungsplan.
Persönlich
Persönliche und durchgehende Betreuung.
Zufriedenheit
Höchste Patientenzufriedenheit und hohe Weiterempfehlungsrate.