Knie-Seitenbänder

Welche wichtige Rolle spielen die Seitenbänder im Kniegelenk?

Das Kniegelenk hat zwei Seitenbänder, nämlich ein inneres (Innenband) und ein äusseres (Aussenband), die seitlich des Knies verlaufen. Sie sind am Oberschenkelknochen befestigt und ziehen hinunter zum entsprechenden Unterschenkelknochen. Die Seitenbänder verhindern, dass das Kniegelenk seitlich wegknickt.

Das Innenband verhindert das Einknicken nach innen im gestreckten Zustand des Kniegelenks. Das Aussenband verhindert das Wegknicken des Kniegelenks nach aussen. Die Seitenbänder geben dem Kniegelenk eine wichtige Stabilität. Das Innenband, ein flaches, breites Band mit einer Länge von ca. 7 cm, ist eng mit der Kniegelenkskapsel sowie dem inneren Meniskus verbunden. Das deutlich dünnere Aussenband hingegen ist nicht mit der Kniegelenkskapsel und dem Aussenmeniskus verbunden. Es verläuft als eigenständiges Band vom Oberschenkelknochen zum Wadenbein. Dadurch ist der Aussenmeniskus flexibler und gegenüber dem Innenmeniskus folglich weniger anfällig auf einen Riss.

Wie kommt es zu einer Verletzung der Seitenbänder?

Die häufigste Verletzung des Seitenbands ist bedingt durch Sportunfälle. Durch eine seitliche Krafteinwirkung auf das Kniegelenk kann das Seitenband entweder ganz reissen (Totalruptur) oder nur teilweise (Teilruptur) oder nur gezerrt oder überdehnt werden. Eine Verletzung des Innenbands ist deutlich häufiger als eine des Aussenbands.

Was sind die Symptome eines Seitenbandrisses?

Die Patienten klagen bei einer Verletzung eines Seitenbands über eine Unsicherheit (Instabilität) des Kniegelenks bei Bewegung und Belastung. Weiterhin klagen sie über Schmerzen an der entsprechenden Stelle des verletzten Seitenbands, die bei Belastung und Bewegung des Kniegelenks stärker werden. Wenn Teile des Seitenbands gerissen sind, bildet sich an dieser Stelle ein Bluterguss.

Wie wird ein Seitenbandriss untersucht?

Zur Abklärung gehört nebst dem genauen Unfallmechanismus die gründliche klinische Untersuchung mit einem Test der Stabilität der Seitenbänder in Streckung und leichter Beugung (30°). Die Instabilität, sprich Aufklappbarkeit, wird in Schweregraden eingeteilt:

  • Grad I: < 5 mm leichte Instabilität
  • Grad II: 5–10 mm mittlere Instabilität
  • Grad III: > 10 mm schwere Instabilität

Es folgt eine bildgebende Untersuchung. Die radiologische Abklärung dient dazu, einen knöchernen Ausriss auszuschliessen. Eine MRT-Untersuchung zeigt das Ausmass der Seitenbandverletzung sowie weitere mögliche Zusatzverletzungen des Kniegelenks wie Meniskusriss, Knorpelverletzung oder Kreuzbandriss. Anschliessend werden die Befunde ausführlich besprochen und mögliche Therapieformen erklärt.

Wie wird ein Seitenbandriss am Knie behandelt?

Die meisten Seitenbandverletzungen werden konservativ behandelt. Dabei handelt es sich um Zerrung und Überdehnung oder um Teilrisse des Seitenbands. Die Therapie beinhaltet:

  • Kühlen und schonen
  • Entzündungshemmende Medikamente
  • Kniebandage/-schiene für 4 bis 6 Wochen
  • Teilbelastung des Kniegelenks mithilfe von Gehstöcken
  • Physiotherapie

Helfen die konservativen Therapien nicht oder sind zusätzlich Begleitverletzungen vorhanden wie Meniskusriss, Knorpelschaden oder Kreuzbandriss, muss das Knie operativ stabilisiert werden. Dabei müssen eher Aussenbandverletzungen operativ versorgt werden als Innenbandverletzungen.

Folgende operative Techniken stehen zur Verfügung und müssen je nach Befund individuell angewendet werden:

  • Naht: Das gerissene Band kann direkt genäht oder mit speziellen Ankern wieder am Knochen befestigt werden.
  • Knöcherner Ausriss: Das ausgerissene Knochenstück wird mit einer Schraube wieder an den Knochen befestigt.
  • Verstärkung: Ist das Seitenband nach einer Naht zu schwach, kann es mithilfe eines künstlichen Bands zusätzlich verstärkt werden. Das künstliche Band wird am Knochen mit Schrauben befestigt. 
  • Rekonstruktion: Dabei wird das gerissene Seitenband mithilfe von körpereigenen Sehnen ersetzt. Diese werden mit Ankern am Ursprung des defekten Seitenbands und am entsprechenden Ansatz befestigt.

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Wir gewährleisten eine rasche, fachlich kompetente Abklärung und Beratung sowie eine Behandlung nach den modernsten Möglichkeiten. 

PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer ist ausgewiesener Experte für Knieverletzungen. 

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PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer

PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer

Facharzt FMH für Orthopädie und Unfallchirurgie. Spezialgebiete: Knie-, Hüft- und Fusschirurgie.

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