Tennisarm
Der Tennisarm (Epicondylitis radialis humeri) bezeichnet eine Überlastung der Sehnen an der Aussenseite des Ellenbogens. Eine solche Überlastung kann durch das Tennis spielen (Backhand) ausgelöst werden, aber auch andere Tätigkeiten, wie zum Beispiel das Schreiben an der Tastatur, Musizieren oder viel Hände schütteln können Auslöser sein. Am sind jedoch Handwerker betroffen.
Betroffene Muskeln
Die Muskeln, die das Handgelenk und hauptsächlich die Finger bewegen, sind am Unterarm angemacht: die Gelenksbeuger auf der Innenseite und die Strecker auf der Aussenseite. Die Strecker und der Aussendreher kommen an der Ellenbogenaussenseite zusammen und setzen mit einer gemeinsamen Sehne am Aussenknochen, dem Epicondylus, an.
Ursache
Der Tennisarm ist eine Überlastungs-Erkrankung der Sehnen. Der Strecker am Handgelenk (Extensor carpi radialis brevis) ist am häufigsten betroffen. Durch wiederkehrende Belastungen kommt es zu einer schmerzhaften Vermehrung der Bindegewebszellen und Blutgefässe, die als «angiofibroblastische Proliferation» bezeichnet wird. Interessanterweise findet aber keine Entzündung statt.
Symptome
Der Tennisellbogen verursacht grosse Schmerzen. Typisch ist der Schmerzpunkt gerade neben dem Aussenknochen am Ellenbogen – dort, wo die Muskeln ansetzen. Es schmerzt, wenn man draufdrückt oder die Hand belastet wird. Auch das Hochheben und Halten von Gegenständen kann zu einem Problem werden. Meistens bleibt die Funktion des Handgelenks zwar erhalten, die Kraft und der Faustschluss werden schwächer. Auch wenn der Schmerz am Ellenbogen spürbar ist, sind Handgelenk und Finger vom Tennisarm hauptsächlich betroffen.
Diagnose
In vielen Fällen reicht die Befragung aus, um bereits ein eindeutiges Ergebnis zu erhalten. Zum Ausschluss anderer Schmerzursachen wird vom Spezialisten ein Röntgenbild angefertigt. Besonders bei hartnäckigen Fällen kommt auch das MRI zum Einsatz.
Konservative Behandlungsmethoden
Obwohl der Tennisarm sehr häufig vorkommt, gibt es keine einheitliche Behandlung. Und zum Teil werden noch immer Behandlungen angewandt, die mehr schaden als nützen. Das wichtigste ist, dass man die Tätigkeit, die den Tennisarm in erster Linie verursacht hat, nicht mehr ausführt oder nur in modifizierter Weise. Für Tennisspieler bedeutet dies, eine Pause einzulegen, ein neues Racket auszuprobieren oder die Technik zu ändern. Man sollte dem Handgelenk Ruhe gönnen. Eine Manschette, welche das Gelenk ruhigstellt, ist sinnvoll. Auch regelmässiges, sanftes Dehnen der Muskulatur kann helfen. Ein Behandlung bei einer Physiotherapie ist zu empfehlen. In gewissen Fällen kann auch Kortison gespritzt werden. Eine neuartige Therapie mit Eigenblut ist möglicherweise auch eine Option.
Operative Behandlungsmethoden
Zur operativen Behandlung eines Tennisarms gibt es eine Vielzahl an Techniken. Alle haben zum Ziel, die betroffene Sehne vom Knochen abzulösen, damit sich die Sehne im Gewebe vernarben kann und dadurch keine Schmerzen mehr verursacht.
Die Operation kann mit Ultraschall über die Haut minimalinvasiv durchgeführt werden. Es wird bevorzugt die Gelenkspiegelung (Arthroskopie) eingesetzt, damit das ganze Gelenk beurteilt und die Behandlung angepasst werden kann.
Erfolgsaussichten
Ein Tennisarm verheilt in der Regel schnell, wenn man ihm die nötige Ruhe gibt und ihn richtig behandelt. Es gibt aber immer wieder hartnäckige Fälle, die dann eine längere Therapie benötigen. Operiert wird jedoch nur selten.
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PD Dr. med. Andreas L. Oberholzer
Facharzt FMH für Orthopädie und Unfallchirurgie. Spezialgebiete: Knie-, Hüft- und Fusschirurgie.